Liegt doch nahe,
Der Landkreis Wesermarsch bietet – als vergleichsweise kleine Verwaltung – die Chance, ohne umständliche interne Wege Prozesse und Projekte eigenverantwortlich zu begleiten und umzusetzen.
Welche Aufgaben haben Sie hier im Landkreis?
Ich bin für die Leitung des Dezernats 2 zuständig. Zu dem Dezernat gehören die Bereiche Planung, Bauaufsicht, Liegenschaften, Umwelt, Abfallwirtschaft (Eigenbetrieb) sowie Schulen, Kultur und Sport. Außerdem bin ich Leiter des Stabes HVB (Katastrophenschutz).
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten?
Meine Aufgaben sind insgesamt sehr vielfältig. Sie haben oft Einfluss auf die Entwicklung des Landkreises, sei es in räumlicher, baulicher oder umweltbezogener Hinsicht. Meist werden – je nach Größe des anstehenden Projektes oder Umfang der Planung – verschiedene Stellen innerhalb der Kreisverwaltung, der kommunalen Ebene und anderer Fachbehörden eingebunden. Diese Abstimmungsprozesse, das gemeinsame Entwickeln einer möglichst nachhaltigen Lösung für eine vielschichtige Aufgabe, in der sehr unterschiedliche Belange berücksichtigt werden müssen, stellt für mich eine besondere Herausforderung dar. Gleiches gilt für die Funktion eines Dezernenten, der als Bindeglied zwischen Verwaltung und Politik fungiert.
Ihr Lieblingsprojekt bisher? (Welche Herausforderung ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?)
Es gibt kein wirkliches Lieblingsprojekt, zumal es in meinem Aufgabenbereich auch auf die Mitwirkung des Landkreises bei wichtigen Planungen, Projekten und Genehmigungsverfahren Dritter ankommt. So freut man sich, wenn ein solches Vorhaben umgesetzt werden kann und der Landkreis seinen Part im Rahmen der Vorbereitung geleistet hat. Einige Aufgaben der letzten Jahre, die nicht zum Alltagsgeschäft gehören, waren etwa
- die Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms,
- die Umsetzung der Bedarfsplanung im Rettungsdienst,
- die Unterschutzstellung der Natura2000-Gebiete oder
- die Bewältigung der Flüchtlingskrise im Jahr 2015, als der Landkreis in Amtshilfe sehr kurzfristig für eine Unterbringung der ankommenden Menschen sorgen musste.
Sicherlich wird mir auch die Corona-Pandemie, hier insbesondere der Aufbau und Betrieb eines Impfzentrums, als besondere Herausforderung in Erinnerung bleiben.
Warum würden Sie den Landkreis Wesermarsch als Arbeitgeber empfehlen?
Der Landkreis bietet insbesondere jungen Leuten die Möglichkeit, sich in verschiedenen interessanten Aufgabenfeldern zu entwickeln. Innerhalb eines großen Aufgabenspektrums können sie sich in dem Bereich spezialisieren, der ihrer individuellen Neigung entspricht. Dieses gilt sowohl für Verwaltungsmitarbeiter*innen als auch für Leute, die erst einmal nicht in der öffentlichen Verwaltung ausgebildet wurden. Außerdem ist der Landkreis ein Arbeitgeber, der viele Angebote für die Beschäftigten bereithält, damit Beruf und Familie in Einklang gebracht werden können. So zum Beispiel Kinderbetreuung direkt am Kreishaus, die Möglichkeit der Telearbeit und die Wahrnehmung entsprechender Fortbildungsangebote.
Und was macht den Landkreis als Lebensort aus?
Der Landkreis bietet eine hohe Lebensqualität und Familienfreundlichkeit. Günstige Baugrundstücke, gute Bildungsangebote für die Kinder in erreichbarer Entfernung. Vereine und Freizeitmöglichkeiten in hoher Vielfalt. Bei der jüngst gestarteten Imagekampagne der Wesermarsch wurde noch einmal deutlich, wie hoch die Qualitäten von Personen, die von außen in den Landkreis gekommen sind und nun hier leben, wertgeschätzt werden. Die urbanen Qualitäten einer Großstadt findet man hier nicht, oftmals sind diese aber besonders für Familien gar nicht so wichtig, zumal mehrere Oberzentren in weniger als einer Stunde Fahrzeit gut erreicht werden können.
Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit?
„Taxi fahren“ – meine drei Kinder haben unterschiedliche Hobbys; da bleibt kaum ein Wochenende, an dem es nicht irgendwo ein Turnier, einen Wettkampf oder nur eine Trainingseinheit gibt, zu der man den Nachwuchs bringen oder am (Spielfeld-)Rand unterstützend tätig sein darf. Die verbleibende Freizeit verbringe ich am liebsten auf dem Fahrrad oder dem Motorrad.
Wie lässt sich Ihre Lebenssituation mit Ihrer Arbeit verbinden?
Ich habe jüngst die Zuständigkeit für den Bereich der Schulen übernommen. Hier kommt mir meine Lebenssituation als Familienvater und Ehemann einer Lehrerin „zugute“. Der Schulsektor fordert aktuell – im Zeitalter der Digitalisierung, der Rückkehr zu G9 und der permanenten Diskussion um Bildungsqualität – eine ständige Anpassung und Weiterentwicklung. Zu Hause bekomme ich dann von der „Basis“ gespiegelt, welche Erwartungen die tatsächlichen Nutzer*innen an einen Schulträger haben.
Und zum Schluss: Haben Sie einen Lieblingsort (einen Ort, wo Sie sich besonders gern aufhalten) in Ihrem Landkreis, den Sie uns verraten?
Es gibt nicht den einen Lieblingsort. Allein entlang der Weser, Hunte und Nordsee gibt es viele schöne Orte, die sowohl vom Naturraum her als auch von der städtebaulichen und wirtschaftlichen Entwicklung entlang von Fluss und Küste ihren ganz besonderen Reiz haben.